Brüssel, 05.10.2022
Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat seinen Standpunkt zur Infrastrukturverordnung für alternative Kraftstoffe (AFIR) mit ehrgeizigen Zielen angenommen.
Das Gemeinsame Büro von BGL (Deutschland), FNTR (Frankreich) und NLA (Skandinavien) in Brüssel begrüßt die Richtung, die das Europäische Parlament mit ehrgeizigen Zielen für eine europäische Lade- und Betankungsinfrastruktur für Batteriestrom, Wasserstoff und LNG eingeschlagen hat. Von Bedeutung ist insbesondere, dass der allgemeine Grundsatz der Technologieneutralität unterstrichen wird, um den Marktwettbewerb zwischen den verschiedenen alternativen Technologien aufrechtzuerhalten und dabei auch die jeweiligen Kosten zu berücksichtigen.
Das heutige Abstimmungsergebnis ist ein wichtiger erster Schritt, um die Ziele des Fit for 55-Pakets zu erreichen. Der grüne Übergang kann nur stattfinden, wenn eine ausreichende Infrastruktur für alternative Kraftstoffe vorhanden ist, um die Verkehrswende zu unterstützen. Wir ermutigen die Mitgliedsstaaten, bereits jetzt mit den Planungen zu beginnen, damit sie bereit sind, die Verpflichtungen der AFIR zu erfüllen.
Der Zugang zu und die Verfügbarkeit von alternativen Technologien sind für unsere Mitglieder unerlässlich, wenn sie in den grünen Übergang investieren wollen. Neben dem Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe müssen viele weitere Aspekte angegangen werden: Verfügbarkeit von „grüner“ Energie zu konkurrenzfähigen Preisen, ein angemessenes Energienetz, ausreichende Flächen für den Aufbau der Infrastruktur, eine ausreichende Anzahl von Fahrzeugen, Erprobung von Fahrzeugen unter realen Bedingungen, flächendeckende Service- und Ersatzteilversorgung usw.
Die Klimawende wird Zeit brauchen und hat ihren Preis. Wir sind daher besorgt, ob andere Elemente des Fit für 55-Pakets wie der ETS-Vorschlag (Emissionshandel) zusammen mit der Eurovignette zusätzliche Kosten für fossile Brennstoffe verursachen werden. Nicht zuletzt in einer Zeit, in der die Verkehrsbetriebe bereits mit Preiserhöhungen bei den Kraftstoffpreisen zu kämpfen haben.
Wir fordern daher die Gesetzgeber auf, zu bedenken, wie wichtig es ist, Anreize zu schaffen, damit Transportunternehmen in neue grüne Technologien investieren können. Wir erinnern daran, dass wir uns immer noch lange nicht in einem Szenario befinden, in dem schwere Nutzfahrzeuge, die batterieelektrisch oder mit Wasserstofftechnologien betrieben werden, in großem Umfang zu konkurrenzfähigen Preisen erhältlich sind.
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